12. Consol*-Cup Schnellschachturnier in Sontheim – ein tolles Schachevent!

44 Schachspieler aus dem süddeutschen Raum trafen sich zu neun Runden Schnellschach mit je 2 x 15 Minuten Bedenkzeit in der Aula der Sontheimer Grund-, Werkreal- und Realschule - GWRRS. Der ukrainische Schachgroßmeister Vladimir Gurevich, der in der 2. Bundesliga für Böblingen spielt, erzielte 7 ½ Punkte und wurde souveräner Sieger des Turniers. Zweiter wurde der in der Verbandsliga Süd für die Mannschaft Fils-Lauter spielende Hans-Peter Holl (7) vor dem Münchner Alfred Engelbrecht (6 ½) und dem Spieler der Schachabteilung des FC Bayern München IM Thomas Reich (6 ½).

Bester Sontheimer wurde der erst 14-jährige Kevin Walter (6) mit Rang 5.

Da doppelte Preise ausgeschlossen waren, erhielt sein Vereinskamerad Thorsten Kaufmann den Sonderpreis als bester Spieler aus dem Schachbezirk Ostalb. Der Sontheimer Nathanael Häußler bekam den Sonderpreis als bester Spieler des Schachkreises Heidenheim bis DWZ 1.750. Die DWZ- Ratingpreise bis 2.000, bis 1.800 und bis 1.600 sowie den Jugendpreis erhielten Dr. Alexander Heinrich (Weiße Dame Ulm), Roland Mayer (Sontheim), Volker Knolmayr (Bettringen) und Max Romes (Sontheim).

Auf dem Bild von links nach rechts: Roland Mayer, Max Romes, Volker Knolmayr, Kevin Walter, GM Vladimir Gurevich, Torsten Kaufmann, Hans-Peter Holl, Nathanael Häußler, Dr. Alexander Heinrich, IM Thomas Reich, Alfred Engelbrecht sowie der auszeichnende Sontheimer stellv. Vorsitzende Helmut Buck.

Parallel wurde ein Schaukampf des Sontheimer dreifachen Blindschach-Weltrekordlers FIDE-Meister Marc Lang gegen den aus Burgberg stammenden Internationalen Meister und mehrfachen württembergischen Meister Frank Zeller durchgeführt. Dabei wurden gleichzeitig vier Partien blind und vier Partien sehend Schnellschach durchgeführt. Obwohl sich angesichts der rekordseitig bereits gezeigten Spitzenleistungen die Anzahl der Partien eher bescheiden auszunehmen scheint, gilt dieser auf gesamt vier Stunden angelegte Partienmix für Insider als sehr belastend, zumal beide Teilnehmer sehr ambitioniert ans Werk gingen. Zahlreiche Schachgroßmeister hatten im Vorfeld auf entsprechende Anfragen hin abgesagt. Zum Schrecken der Zuschauermenge musste die Veranstaltung nach gesundheitlichen Problemen des Weltrekordlers (vielleicht auch mit verursacht durch eine derzeitige Diät) abgebrochen werden. Der durch die anwesenden Experten abgeschätzte Spielstand zum Zeitpunkt des Abbruchs wurde dabei mit 4 ½ zu 3 ½ für IM Frank Zeller beurteilt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich derzeit ein Team innerhalb der USA mit dem usbekischen Schachgroßmeister (GM) und Nationalspieler Timur Gareev auf einen neuen Blindschachsimultan-Weltrekord vorbereitet. GM Gareev, der seit 2012 für den US-amerikanischen Schachverband spielt und dort nominell als drittbester Spieler gilt, hat eine phantastischen ELO-Zahl von 2.674, also nicht allzu weit entfernt vom derzeitigen Schachweltmeister Viswanathan Anand (ELO 2.780).  Die US-Amerikaner befassen sich also mit der Planung des Projektes, das zum Ziel hat, den Sontheimer Blindschach-Simultanweltrekord von FM Marc Lang von 46 gleichzeitig gespielten Partien gegen 46 Schachspieler zu knacken. Ziel sei es jetzt, am 21. Dezember 2013 in den USA sogar gleichzeitig 64 Partien blind gegen 64 Gegner zu bestreiten. Ein erster Trainingsversuch Gareevs gegen 33 allerdings relativ schwache Gegner (ein DWZ-Schnitt von etwa 1.100) wirkte noch wenig überzeugend. Sollten im Dezember 2013 die sehr strengen Vorgaben, an die sich FM Marc Lang und seine Sontheimer Ausrichter im November 2011 gehalten haben, auch beachtet werden, so erscheint die jetzige Zielvorgabe schon rein physisch aufgrund des sich errechnenden deutlich höheren Zeitbedarfes für die Startrunden nahezu unmöglich. Wir werden das also kritisch aber fair beobachten.